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Blasonierung des Wappens der Ortsgemeinde Isert

Wappen von Isert2018 wurde Isert ein Wappen verliehen. Das Wappen zeigt in roter und silberner Teilung oben ein goldenes, betagleuchtetes zweigeschossiges Haus mit mittiger Tür über drei Treppenstufen und fünf umliegenden Fenstern mit kreuzförmigen Sprossen und Fensterbänken sowie einer aufgehenden ungebildeten Sonne rechts und einem goldenen, blaubezungten Leopardenkopf links oben, unten ein schwarzer Hammer und eine schwarze Rodungshacke schräggekreuzt.

Bedeutung

Das Wappen der Ortsgemeinde Isert versinnbildlicht im unteren Teil den Namen der Ortsgemeinde in einem "redenden Wappen". Der Ortsname läßt sich auf eine mittelalterliche Rodung im Westerwald an einem Ort mit Eisenvorkommen beziehen. Durch den Berghammer und die Rodungshacke, die durch ihre schräggekreuzte Anordnung eine unzertrennliche Einheit bilden, wird zum einen der Abbau des Eisens im Ort und zum anderen die Anlegung der Siedlung durch Rodung symbolisiert und somit die beiden Bestandteile des Ortsnamens zum Ausdruck gebracht und anhand der damit verbundenen Tätigkeiten der Name "Isert" symbolhaft dargestellt. Darüber hinaus wird die Entstehung und mithin die Siedlungsgeschichte der Ortsgemeinde Isert auf diese Weise angedeutet. Durch die Rodungshacke als Werkzeug für die Waldarbeit wird zudem ein regionaler Bezug zum Westerwald geschaffen, wo der Siedlungsplatz gerodet wurde und die Ortsgemeinde liegt.

Das Haus in der Mitte des oberen Teiles stellt das Iserter Schulhaus dar, das 1860 erbaut wurde und dem als "Haus in der Sonne" eine historische Bedeutung für die Schulreformen im Westerwald als Wirkungsstätte des Pädagogen Wilhelm Kircher (1898-1968) als Landschulreformer zukommt. Die schräg darüber strahlende Sonne stellt nochmals symbolisch das "Haus in der Sonne" heraus, in dem reformpädagogische Prinzipien, wie beispielsweise Arbeitsunterricht, Selbständigkeit in Schülermitverantwortung oder Projektlernen im Rahmen einer kleinen Landschule im Westerwald modellartig erprobt wurden. Überdies steht die Sonne als Garant für das Leben und ist Voraussetzung für das Gedeihen der Ernte in der Landwirtschaft, in der über Generationen hinweg die Einwohner von Isert überwiegend tätig waren. Auf diese Weise wird indirekt die Landwirtschaft im Westerwald, die Isert geprägt hat, angedeutet.

Der Leopardenkopf im oberen Feld ist dem Wappen der Grafen von Sayn entlehnt, die einen goldenen gelöwten Leoparden mit gespaltenem Schwanz auf rotem Grund im Wappen führten, er bringt als Pars pro toto des saynischen Wappens die territoriale Zugehörigkeit der Ortsgemeinde Isert zur Grafschaft Sayn und nach der Landesteilung im 17. Jahrhundert zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen zum Ausdruck. Somit greift er symbolisch den territorialen Bezug der Ortsgemeinde während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit auf.

Die Tingierung des Wappens bezieht sich auf die territoriale Zugehörigkeit der Ortsgemeinde Isert im Laufe der zurückliegenden Jahrhunderte. Die zugrundeliegenden Wappenfarben Rot und Gold der Grafen von Sayn, ein goldener Leopard auf rotem Feld, nimmt im oberen Teil des Wappens Bezug auf die Grafschaft Sayn und die Grafschaft Sayn-Altenkirchen, zu denen Isert während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit zählte. Die Farben Silber und Schwarz des Königreiches und Freistaates Preußen, die im silbernen Feld einen schwarzen Adler führten, stellen im unteren Teil des Wappens einen Bezug zu Preußen her und verweisen auf die territoriale Zugehörigkeit der Ortsgemeinde Isert zu Preußen als Teil der preußischen Rheinprovinz seit dem Wiener Kongreß bis zur Gründung des Landes Rheinland-Pfalz. Durch die Tingierung des Wappens wird sinnbildlich die geschichtliche Entwicklung der Ortsgemeinde Isert aufgezeigt und die Kommune zugleich in den Rahmen der regionalen Geschichte gestellt.